Die koronare Herzerkrankung ist die Hauptursache für einen Herzinfarkt. Sie ist eine Erkrankung der Herzkrankgefäße. Das Herz ist nicht mehr so leistungsfähig, man spricht auch von Herzinsuffizienz. Meist ist eine Arteriosklerose die Ursache, auch Atherosklerose = Gefäßverkalkung. Ein über Jahre ablaufender Prozess.An den Gefäßwänden der Schlagadern kommt es zu Entzündungen, die daraufhin Fett und später Kalk einlagern. Dadurch verlieren sie ihre Elastizität und der Gefäßdurchmesser nimmt ab. Die arteriosklerotischen Plaques genannten Verdickungen und Ablagerungen verengen den Gefäßdurchmesser und lassen zunehmend weniger Blut durch. Damit gelangen auch weniger Sauerstoff und Nährstoffe zum Herzen. Der Sauerstoffmangel führt dazu, dass das Herz nur eine einschränkte Leistung zeigen kann. Dieser Zustand heißt auch Ischämie.Durch verschiedene Prozesse ausgelöst, können sich in den verdickten Gefäßen Blutgerinnsel bilden, die wie ein Korken die Ader verstopfen. Das wäre dann ein Herzinfarkt.Das häufigste Symptom für eine Koronare Herzerkrankung ist die Angina pectoris, die sich durch Enge im Brustkorb, Brennen, Atemnot bemerkbar macht. Viele Menschen leiden an einer Koronaren Herzerkrankung, von der sie selbst gar nichts wissen, da sie ihnen keine Schmerzen bereitet. Man nennt sie dann „stumm“. Ihr Kardiologe erkennt sie aber mit Sicherheit durch seine vielfältigen Möglichkeiten, das Herz und den Kreislauf zu untersuchen.Ihr Kardiologe wird sich mittels EKG, Belastungs-EKG, evtl. auch Langzeit-EKG, Herzkatheter oder Echokardiographie ein Bild vom Zustand Ihrer Gefäße und des Herzens machen und sie entsprechend mit Medikamenten (gegen zu hohen Blutdruck, erhöhtes Cholesterin, bei Angina pectoris mit Nitrospray) behandeln. Da die Risikofaktoren die gleichen wie unter Herzinfarkt beschrieben sind, wird er Ihnen auch empfehlen, auf jeden Fall nicht mehr zu rauchen und Ihren Lebensstil zu ändern. Das heißt mehr Bewegung, eine fettarme, vitaminreiche Ernährung, insgesamt Ihr Leben so zu ändern, dass Sie weniger Stress haben.
Bei Angina pectoris, das kann ein Vorbote des Herzinfarkts sein, bekommt das Herz zu wenig Sauerstoff, das führt zu einem Gefühl der Enge in der Brust. Brennen, Druck, ein Gefühl der schweren Beklemmung hinter dem Brustbein, so schildern Betroffene die Schmerzen bei Angina pectoris. Manchmal auch Übelkeit und Atemnot oder Erstickungsangst. Diese Zeichen treten zuerst bei körperlicher Belastung, später auch in Ruhe auf, verschwinden aber durch eine Gabe von Nitropräparaten (Nitroglycerin). Diese Substanz senkt den Blutdruck und den Verbrauch von Sauerstoff durch den Herzmuskel. Im Akutfall kann eine Tablette unter die Zunge gelegt werden. Mit diesem Medikament und mit den meist als Langzeitmedikation verschriebenen Betablockern wird keinesfalls der Schmerz als Warnsignal unterdrückt, sondern die Herzarbeit wird so ökonomischer und passt sich gezielt an die vorhandenen Leistungsreserven an.Das Herz wird durch einen Angina-pectoris-Anfall allein nicht dauerhaft geschädigt. Die Anfälle treten vorwiegend in den frühen Morgenstunden im Zustand völliger Ruhe auf, können aber auch zu jeder Tageszeit wieder kommen.Ihrem Arzt sollten Sie mitteilen können, bei welcher Gelegenheit der Anfall auftritt, welche Beschwerden Sie dabei haben, wie lange der Anfall dauert, wie häufig und zu welchem Zeitpunkt er auftritt und wie lange es dauert, bis er vorüber ist, nachdem Sie ein Medikament genommen haben. Zögern Sie nicht, Ihren Arzt zu benachrichtigen, wenn Sie zum Beispiel einen Angina-pectoris-Anfall das erste Mal erleben, bzw. wenn sich irgendetwas im Auftreten beim Wiederholungsanfall verändert haben sollte. Jede Veränderung kann ein Warnsignal sein und auf einen bevorstehenden Herzinfarkt hindeuten – muss es aber nicht. Nur Ihr Arzt kann Ihnen Klarheit verschaffen.
RisikofaktorenDamit es nicht zu einem zweiten Infarkt kommt bzw. zur Vorbeugung vor einem Herzinfarkt überhaupt ist es wichtig, bestimmte Risiken auszuschalten. Zu den Risikofaktoren gehören:
Im Laufe der Jahre können diese Faktoren zu einer Arteriosklerose, zu einer Verkalkung der Blutgefäße, führen. Wenn man zum Beispiel schneller ermüdet bei körperlicher Belastung oder aber kurzzeitige Brustschmerzen oder häufige Herzrhythmusstörungen hat, können das Hinweise auf einen Infarkt sein. Der Arzt kann mit Hilfe eines EKGs oder durch andere diagnostische Verfahren erkunden, ob es bei Ihnen Engstellen in den Gefäßen gibt. Diese können mit Hilfe von Bypässen „umfahren“ werden. Bypassoperationen, bei denen ein Stück Beinvene das verstopfte Herzgefäß überbrückt, werden in der Klinik durchgeführt. Ein Ballonkatheter, der in das Gefäß eingeführt und aufgeblasen wird, um die verstopfte Stelle aufzudehnen oder das Einsetzen von Stents, das sind zylinderförmige Drahtgeflechte, die die verengten Gefäße offen halten sollen, sind heute moderne Verfahren, die einem Herzinfarkt vorbeugen sollen.Fazit: Ein Herzinfarkt kommt zwar häufig für Außenstehende aus heiterem Himmel, viele Patienten aber kennen bereits die Vorboten. Sie waren schon wegen Herzbeschwerden in Behandlung, nehmen Medikamente gegen zu hohen Blutdruck und überhöhtes Cholesterin und haben Angina pectoris-Anfälle. Andere haben sich in der Klinik Ballonkatheteraufweitungen, Einsetzen von Stents oder Bypassoperationen unterzogen. Wichtig ist für diese Patienten die engmaschige Kontrolle durch den Kardiologen.
Wenn der Herzmuskel zu wenig Sauerstoff erhält, stirbt er ab. Meist ist ein Blutgerinnsel *) dafür verantwortlich, dass ein oder mehrere Herzkranzgefäße verstopft sind. Das Herz ist nur kurze Zeit in der Lage, den Sauerstoffmangel zu überstehen, das Herz kann nicht mehr pumpen. Ein Herzinfarkt ist die Folge: die häufigste Todesursache in Deutschland überhaupt. Scheinbar kommt der Herzinfarkt aus heiterem Himmel, seine unmittelbaren Begleitsymptome: Stechen und Enge in der Brust, Schmerzen, die in die linke Schulter und den linken Arm ausstrahlen, Atemnot, Schweißausbrüche. Rückenschmerzen, Halsschmerzen, manchmal auch Übelkeit und Bauchschmerzen.Frauen haben manchmal andere Symptome, deshalb wird häufig bei Ihnen nicht an einen Herzinfarkt gedacht: Ihnen wird übel, sie erbrechen, haben Kopfschmerzen und fühlen sich ähnlich wie bei einer Grippe matt. Diese Zeichen wurden bisher häufig übersehen und die Folge davon ist, dass seit 1984 mehr Frauen als Männer an Herzerkrankungen gestorben sind.Der Notarzt muss sofort gerufen werden!Der Gefäßverschluss kann Vorboten haben: Angina pectoris zum Beispiel. Die Enge in der Brust rührt daher, dass der Herzmuskel zu wenig durchblutet ist und daher zu wenig Sauerstoff bekommt, meist unter körperlicher oder psychischer Belastung. Dieser Anfall heißt Angina-pectoris-Anfall, mit speziellen Medikamenten (Nitrate, Betablocker) erweitern sich letztlich die verengten oder verstopften Gefäße, dabei wird der Blutdruck gesenkt, und der Herzmuskel überlebt.Bei einem Herzinfarkt – und das ist der Unterschied zu Angina pectoris – wird die Sauerstoffzufuhr im Herzen völlig unterbrochen. Dieser Teil des Herzmuskels stirbt ab. Hier hilft nur noch der Notarzt. Bei Herzstillstand sollten Herzmassage und unter Umständen künstliche Beatmung als Reanimierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Der Notarzt gibt blutverdünnende Medikamente, in der Klinik wird versucht, die verschlossenen Blutgefäße wieder durchgängig zu machen, die Blutgerinnsel aufzulösen oder die Blutgefäße mittels eines Ballonkatheters aufzudehnen. Wer den Infarkt überlebt hat, muss damit rechnen, dass im Herzen Narben zurückbleiben; in ungünstigeren Fällen können Herzrhythmusstörungen auftreten.*) Eine Vielzahl von Ursachen können zu einem Gefäßverschluss führen, häufig ist eine Gefäßverkalkung = Arteriosklerose verantwortlich
HerzinsuffizienzDie Herzschwäche = Herzinsuffizienz wird durch eine chronische Mangeldurchblutung des Herzmuskels herbeigeführt. Das Herz ist nicht mehr in der Lage, die Gewebe mit genügend Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die Leistung reicht einfach nicht mehr aus. Sie kann nach einem vorherigen Herzinfarkt auftreten, ist aber auch ohne Herzinfarkt durch verstopfte oder verengte Herzkranzgefäße häufig.Die Herzinsuffizienz ist eine fortschreitende Krankheit und muss behandelt werden. Wird sie es nicht, können auftretende Herzrhythmusstörungen zum Tod führen. Gänzlich geheilt werden kann sie nur dann, wenn die Ursache entdeckt wird. Meist kann nur ihr Fortschreiten verlangsamt werden. Wenn der zu hohe Blutdruck behandelt wird oder die Herzkranzgefäße erweitert werden, kann sich das Herz wieder erholen.Symptome: Luftnot beim Treppensteigen, geschwollene Knöchel, häufiges Wasserlassen in der Nacht, Engegefühl bei Anstrengung, Herzrasen, blaue Lippen, sich ständig erschöpft fühlen, das sind erste Anzeichen, dass das Herz nicht mehr volle Leistung bringen kann. Sie sollten dann einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für diese Symptome feststellen zu lassen.Man unterscheidet Linksherzinsuffizienz, dabei arbeitet die linke Herzhälfte unzureichend, das Blut staut sich in der Lunge, wodurch sich in der Lunge Wasser ansammelt. Bei der Rechtsherzinsuffizienz staut sich das Blut in den anderen Organen. Es kommt zu Wasseransammlungen in den Beinen, im Bauch, in der Leber. Wenn beide Herzkammern nicht mehr die volle Leistung bringen, spricht man von globaler Herzinsuffizienz.Ursachen für die Herzschwäche sind Arteriosklerose (Verkalkung der Gefäße) und Bluthochdruck. Aber auch andere Herzerkrankungen z. B. des Herzmuskelentzündungen, Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen sind dafür verantwortlich.Stadien der Symptome: (Einteilung nach „New York Heart Association“)Stadium I: keine BeschwerdenStadium II: Beschwerden bei körperlicher AnstrengungStadium III: Beschwerden schon bei leichter körperlicher BelastungStadium IV: schon in Ruhe Beschwerden, z.B. Luftnot im Liegen.Beschwerden bei Linksherzinsuffizienz: Atemnot bei Anstrengung (Treppensteigen) , trockener Husten, Schaum im Mund. Beschwerden bei Rechtsherzinsuffizienz: geschwollene Beine, Stauungsekzeme, Wasseransammlungen in der Leber oder im Bauchraum (Aszitis).Der Arzt stellt mittels Krankenvorgeschichte, Röntgen der Lunge, Ultraschall der Beine und des Bauches, Ultraschalluntersuchung des Herzens, Herzkatheteruntersuchung die Diagnose.Die Behandlung erfolgt meist mit Wassertabletten (Diuretika), ACE-Hemmern oder Betablockern, blutverdünnenden Medikamenten oder Digitalis (Fingerhut), wodurch sich die Belastbarkeit des Herzmuskels verbessert.
Ein gesundes Herz schlägt 60 bis 80 Mal in der Minute und pumpt mit jedem Herzschlag Blut den Körper. Das Herz arbeitet als doppelte Pumpe und pumpt pro Tag zwischen 6.000 und 8.000 Liter Blut durch unseren Körper. Wenn es unregelmäßig schlägt oder zu schnell oder zu langsam, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Wenn der Rhythmus nur gelegentlich gestört ist das kein Grund zur Besorgnis. Wenn die Rhythmusstörungen aber dauernd auftreten, sollte der Arzt den Dingen auf den Grund gehen. Die häufigste Rhythmusstörung ist das Vorhofflimmern. Dabei ist der Puls ganz unregelmäßig bis 200 zum Beispiel. Die Herzleistung ist dabei eingeschränkt und der Betroffene spricht von Herzrasen, Herzstolpern, er bekommt schlecht Luft und hat manchmal auch Herzschmerzen. Dazu können Schwindel, Bewusstlosigkeit, Seh- und Sprachstörungen und Schmerzen in der Brust kommen.Ursache von Herzrhythmusstörungen ist zum einen das Alter, zum anderen können andere Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzklappenfehler, Verengung der Herzkranzgefäße, ein überstandener Herzinfarkt, eine Überfunktion der Schilddrüse, zu viel Alkohol dafür verantwortlich sein. Herzrhythmusstörungen werden nach dem Ort ihrer Entstehung unterteilt. Zum einen können sie in den Zentren, in den Vorhöfen oder in den Kammern entstehen.Die Diagnose stellt der Arzt durch ein EKG, auch durch ein Langzeit-EKG und ein Belastungs-EKG. Er erkennt dann auch, ob eine Reizleitungsstörung die Ursache ist. Dann kann eventuell ein Schrittmacher Herzkammern und Vorhöfe wieder in den rechten Takt bringen. In anderen Fällen wird ein Defibrillator unter die Haut verpflanzt. Sind andere Ursachen im Spiel, wird Ihnen der Kardiologe Medikamente verschreiben, um die zugrunde liegende Erkrankung zu heilen.Mit Hilfe hoch spezialisierter Technik ist es heute auch möglich bei einer bestimmten Art von Rhythmusstörungen, mit einer Ablationsbehandlung eine Heilung dieser Störungen zu erreichen. Dabei werden mit Hilfe von Stromschlägen, die durch einen Katheter an den Herzmuskel herangeführt werden, bestimmte defekte Gewebe zerstört. Diese Eingriffe wie Einsetzen von Herzschrittmacher und Defibrillator und die Ablation erfolgen alle in der Klinik.Ein Wort noch zu den Extraschlägen = Extrasystolen: Dabei handelt es sich um einen plötzlich auftretenden Herzschlag, der außerhalb des regelmäßigen Grundrhythmus’ liegt. Solche zusätzlichen Herzschläge können vor oder nach dem Grundrhythmus auftreten und sich durch einzelne Schläge oder mehrere, auch gehäufte Schläge äußern. Sie können zu einem unregelmäßigen Herzschlag führen. Sie werden auch als Herzstolpern bezeichnet. Diese Unregelmäßigkeiten treten sowohl bei Herzgesunden als auch bei Herzkranken auf und sollten Sie nicht gleich beunruhigen. Werden Sie allerdings häufiger, dann sollten Sie sich einem entsprechenden Arzt vorstellen.
HypertonieFür viele Herz-Kreislauferkrankungen ist die Ursache ein erhöhter Blutdruck. Wann eigentlich spricht man von einem normalen und wann von zu hohem Blutdruck? Der Blutdruck wird durch die Herzarbeit erzeugt, er entspricht dem Druck in den Arterien. Bei der Blutdruckmessung werden zwei verschiedene Werte gemessen. Das hängt mit dem An- und Absteigen des Drucks in den Arterien während der Pumparbeit des Herzmuskels zusammen. Der Blutdruck schwankt bei jedem Menschen im Laufe des Tages und ist abhängig von seiner Ruhe, dem geistigem und körperlichen Stress bzw. der Anstrengung. Der obere = systolische Wert entspricht dabei dem höchsten, der untere = diastolische Wert dem niedrigsten Druck in der Arterie.Ab einem ständigen Druck von systolisch 140 mmHg und/oder diastolisch 90 mmHg spricht man von Bluthochdruck. Optimal: Systolischer Wert in mmHg unter 120, diastolischer Wert unter 80 Normal: Systolischer Wert in mmHg unter 130, diastolischer Wert unter 85 Hochdruck: Systolischer Wert in mmH ab 140, diastolischer Wert ab 90.Einen zu hohen Blutdruck merkt man zunächst nicht. Aber ein ständig zu hoher Blutdruck führt zu einer Verhärtung und Verengung der Blutgefäße, die ihrerseits eine Ursache für weitere Erkrankungen (Gehirn, Nieren, Augen, Herz: Koronare Herzerkrankung) sein können.Anzeichen für einen zu hohen Blutdruck: Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Sehbehinderung.Ursachen: Häufig ist ein zu hoher Blutdruck vererbt, aber auch durch falsche Ernährung (zu fett, zu viel Kochsalz, zu wenig Obst und Gemüse), zu wenig Bewegung, zu viel und dauerhaftem psychischem Stress geschuldet. Auch können andere Erkrankungen wie Nierenerkrankungen selbst Ursache für einen erhöhten Blutdruck sein.Was kann man gegen zu hohen Blutdruck selbst tun? Sie können ein Blutdruckprotokoll führen, auf denen Sie alle selbst gemessenen Werte aufzeichnen. Sie werden wohl oder übel Ihre Lebensgewohnheiten überprüfen und ändern und Sie werden ganz regelmäßig Ihre Medikamente einnehmen müssen.Regeln zur Selbstmessung des Blutdrucks (nach Patientenleitlinien der Universität Witten-Herdecke):Die Messung sollte nach 5-minütiger Ruhe in einem stillen Raum erfolgen. Viele Patienten sind beim Arztbesuch aufgeregt. Dadurch steigt der Blutdruck an. Das heißt aber nicht automatisch, dass es sich um einen ständig erhöhten Blutdruck handelt. Deswegen ist es wichtig, zu Hause in Ruhe nach zu messen und ein Blutdruckprotokoll zu führen. Auch eine Langzeit-/ 24-Stunden-Blutdruckmessung kann sinnvoll sein.Die erste Messung sollte an beiden Armen erfolgen, für weitere Messungen sollte der Arm mit dem höheren Wert benutzt werden. Bei manchen Menschen liegen Blutdruckunterschiede von mehr als 10 mm Hg an beiden Armen vor. Benutzen Sie für die Blutdruckmessung immer denselben Arm, auch für die Selbstmessung zu Hause.Die Manschette sollte auf Herzhöhe sein. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie zu Hause mit einem automatischen Gerät am Unterarm messen. Die Luft sollte langsam abgelassen werden.Zwischen aufeinander folgenden Messungen sollte mindestens 1 Minute verstreichen. Lassen Sie sich zu Hause von einem einzelnen hohen Wert nicht aus der Ruhe bringen. Messen Sie nicht ständig wieder nach.Es gibt unterschiedliche Manschettengrößen. Um genaue Messungen zu bekommen, muss die Manschettengröße dem Armumfang angepasst sein. Zu kleine Manschetten messen einen zu hohen Blutdruck. Das Gerät sollte ein Prüfsiegel aufweisen.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) heißt auch „Schaufensterkrankheit“ oder „Raucherbein“. Es handelt sich dabei um eine krankhafte Verengung der Arterien, die zu Durchblutungsstörungen der Beine und des Beckens führt. Diese Verengungen der Beinarterien zwingt die Betroffenen zu Gehpausen, in denen sie zum Beispiel vor einem Schaufenster stehen bleiben müssen, bis der Schmerz vorbei ist. Die Krankheit verläuft schleichend, erste Anzeichen sind kalte Füße oder taube Zehen. Später wird das Gehen immer mehr eingeschränkt. Treten dann auch in Ruhe Schmerzen auf, ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten. Wenn auch noch Gewebe abstirbt, Zeichen dafür sind Geschwüre und Entzündungen, dann bleibt häufig nur noch als letzte Möglichkeit die Amputation.Der Arzt erkennt die Erkrankung durch eine körperliche Untersuchung, dabei fühlt er auch den Puls an den Beinen und hört ihn mit dem Stethoskop ab. Der Blutdruck an Armen und Beinen wird gemessen; wenn der Druck an den Beinen niedriger ist, ist das ein Hinweis auf die arterielle Verschlusskrankheit. Die Strecke, die ein Patient laufen kann, bis er Schmerzen bekommt, wird gemessen. Mit Hilfe des Ultraschalls kann die Verengung in den Beinarterien sichtbar gemacht werden. Mit Kontrastmitteln können die Arterien geröntgt werden.Da häufig das Rauchen eine der Ursachen für diese Erkrankung ist, sollte mit dem Rauchen sofort aufgehört werden. Die Ernährung muss meist umgestellt, der Blutdruck und die Blutwerte kontrolliert und medikamentös behandelt werden. Auch die Fließfähigkeit des Blutes muss verbessert werden. Der Patient muss das Gehen regelmäßig trainieren. Dadurch können sich neue Gefäße bilden, die die Verschlussstellen umgehen.Hilft das alles nichts, können operative Maßnahmen in der Klinik eingeleitet werden, wie Stents (Gefäßstützen), oder eine Aufdehnung durch Katheter, Bypass-Operationen oder Ausschälung der Arterien.Meist sind nicht nur die Beinarterien betroffen, sondern auch die Herzkranzgefäße, so dass der Kardiologe dort auch die Therapie verfolgen muss.
Im menschlichen Herzen verreichten 4 Herzklappen ihre wichtigen Dienste: Die Mitralklappe und die Aortenklappe befinden sich in den linken Herzhöhlen, die Pulmonalklappe und die Trikuspidalklappe in den rechten Herzhöhlen. Die Herzklappen sorgen dafür, dass durch zeitgerechtes Öffnen und Schließen das Blut in die richtige Richtung gepumpt werden kann und nicht wieder zurückfließt. Störungen treten auf, wenn die Klappen nicht richtig schließen (Insuffizienz) oder öffnet (Stenose). Eine geringe Unsichtigkeit kommt häufig vor und kann als noch normal angesehen werden. Bedeutendere Insuffizienzen können verursacht werden durch Veränderungen der Klappensegel, z.B. bei Verkalkungen oder nach Entzündungen, durch Vergrößerungen (Dilatation) des Klappenringes (meist in Folge einer Herzpumpschwäche) oder Probleme mit den Haltestrukturen. Verengungen der Herzklappen sind meist die Folge erheblicher Verkalkungen.Veränderungen der Herzklappen führen häufig zu sonst nicht vorhandenen Geräuschen, sie sind mit dem Stethoskop hörbar (Auskultation). Bei Verdacht auf ein Herzklappenproblem kann die Echokardiografie die exakte Diagnose stellen. Fortgeschrittene Herzklappenfehler führen auch zu Beschwerden, wie Luftnot, Angina pectoris, Schwellungen der Beine und Herzrhythmusstörungen.In leichteren Fällen wartet man zunächst nur ab und führt regelmäßige Kontrollen durch. Manchmal sind auch medikamentöse Behandlungen sinnvoll, die aber nicht das eigentliche Problem der Veränderung der Herzklappe verbessern sondern die Folgen lindern. Ist ein Herzklappenfehler weit fortgeschritten muss eine operative Behandlung erfolgen. Grundsätzlich unterscheidet man eine Rekonstruktion der Herzklappe, also eine Reparatur mit Erhalt der eigenen Klappe, und einen Ersatz mit vollständiger Entfernung der alten Klappe. Dabei unterscheidet man einen künstlichen Ersatz in Form einer Metall oder Kunstoffklappe und einen biologischen Ersatz in Form einer Rinder- oder Schweineklappe. Welche Operation jeweils die beste ist, wird individuell geklärt, auch mit der Beschreibung der Vor- und Nachteile der einzelnen Methode. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass eine Kunstklappe grundsätzlich länger hält als eine Bioklappe aber auch eine lebenslange „Blutverdünnung“ mit Marcumar/Falithrom notwendig macht.
Durch die immer besseren Behandlungsmöglichkeiten von Kinder mit angeborenen Herzfehlern gibt es immer mehr Erwachsene, bei denen in der Kindheit eine solche Behandlung erfolgte. Mit zunehmendem Alter können aber auch die „normalen“ Herzkrankheiten Älterer entstehen. Hier ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kinderkardiologen und Kardiologen für Erwachsene notwendig. Unsere Praxis kooperiert deswegen mit der kinderkardiologischen Gemeinschaftspraxis am Prager Platz (etwa 5 min vom Wittenbergplatz entfernt). Herr Dr. Boeckel und Frau Dr. Krusche befassen sich viele Jahre mit der Diagnostik und Therapie angeborenen Herzfehler.
Der Schlaganfall entsteht durch eine plötzlich einsetzende Durchblutungsstörung des Gehirns. Abhängig vom Ort der Durchblutungsstörung entstehen unterschiedliche Symptome: Lähmungen einer Körperhälfte und/oder einer Gesichtsseite, Sprachprobleme oder Gefühlsstörungen.Der Schlaganfall eine Erkrankung, die zunächst vom Neurologen behandelt wird. Meist geschieht das im Krankenhaus, zum Beispiel in speziellen Einrichtungen, den so genannten „Stroke Units“, den Schlaganfalleinheiten. Die Bekämpfung der Ursachen hingegen ist eine interdisziplinäre Aufgabe von Neurologen und Kardiologen. Zum einen führen die gleichen Risikofaktoren zu den Folgeerkrankungen Schlaganfall und Herzinfarkt und zu anderen ist nicht selten das Herz der Ursprungsort des Blutgerinnsels, welches zum Schlaganfall führt. Es bedarf also meist einer Mitbehandlung des Kardiologen, um das Risiko für einen (erneuten) Schlaganfall zu senken.
Der Lungenhochdruch (Pulmonale Hypertonie) ist eine relativ seltene Krankheit bei der nicht der systemiosche (also am Arm messbare) Blutdruck erhöht ist, sonder der Blutdruck im kleinen Kreislauf (Lungenkreislauf). Normalerweise bedarf es einer Rechtsherzkatheteruntersuchung um mit einem dünnen Schlauch den Blutdruck in der rechten Herzkammer und der Lungenschlagader zu messen. Manchmal gelingt das auch mit der Echokardiografie. Der Lungenhochdruck ist entweder Folge anderer Erkrankungen (großen Problemen im Bereich der linken Herzkammer, wiederholten Lungenembolien oder speziellen Lungenerkrankungen) oder er tritt auch manchmal ohne erkennbaren Grund auf. Dann nennt man das Primäre pulmonale Hypertonie (Primär auch ideopathisch und essentiell sind Begriffe, die Ärzte gerne benutzen, wenn die Ursache unbekannt ist). Die pulmonale Hypertonie ist heute besser zu behandeln als noch vor einigen Jahren. Die Behandlung ist in der Regel eine medikamentöse.
Ein Herzschrittmacher verhindert das zu langsame Schlagen des Herzens. Er besteht aus zwei Teilen, dem eigentlich Schrittmacher (Aggregat) mit der Batterie und einer oder zwei so genannten Elektroden. Das Schrittmacheraggregat wird in der Regel am rechten oder linken oberen Brustkorb unterhalb des Schlüsselbeines zwischen Haut und Muskel implantiert. Die Elektroden werden über eine dort verlaufenden Vene in die rechte Herzkammer und/der die rechte Vorkammer gebracht. Das Ende verhakt sich im Muskelgefüge des Herzens oder wird mittels einer kleinen Schraube in der Herzwand sicher befestigt. Das obere Ende wird mit Aggregat verschraubt.Die Operation geschieht in lokaler Betäubung und dauert zwischen 20 min und 1.5 h. Man unterscheidet Ein- und Zweikammerschrittmacher je nachdem, ob nur eine Elektrode oder zwei Elektroden implantiert. Werden. Der implantierte Schrittmacher wacht nun über die Herzschlagfolge. Fällt ein Schlag aus oder wird der Abstand zwischen zwei Schlägen zu lang, kann der Schrittmacher in dieser Situation eingreifen und einen oder mehrere Herzschläge veranlassen. Das ist für den Patienten nicht zu merken. Der Herzschrittmacher wird regelmäßig über eine Telemetrie kontrolliert. Dabei wird ein Abfragekopf auf die Stelle des Brustkorbes gelegt, an der der Schrittmacher unter der Haut liegt. Die Abfrage dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Ein Stent bedeutet Gefäßstütze. Er besteht aus einem dünnen Metall oder Karbongeflecht, ist zwischen 8 und 40 mm lang und 2 bis 4mm im Durchmesser. Er wird bei der Aufdehnungsbehandlung von Gefäßengstellen verwendet. Wenn eine alleinige Ballonaufdehnung nicht ausreicht (das ist in etwa 80-90% aller Aufdehnungsbehandlungen der Fall) wird ebenfalls mit Kathetertechnik der Stent an die entsprechende Stelle gebracht.Er ist zunächst zusammengefaltet auf einem Ballon montiert und wird dann durch das Aufblasen des Ballons entfaltet. Das dauert maximal eine Minute. Der Stent verbleibt dann lebenslang im Gefäß, er kann nicht wieder entfernt werden. Nach einigen Monaten ist er so eingewachsen, dass das Gefäß ihn mit Gefäßinnenwand überzogen hat. Bei guten Röntgenaufnahmen oder erneuten Herzkatheteruntersuchungen ist er nicht selten zu sehen. Ein Stent sorgt dafür, dass die behandelte Stelle besser offen bleibt, also das Risiko einer Wiederverengung geringer wird. Allerdings ist das Risiko nicht gänzlich ausgeräumt. Je nach Länge und Durchmesser und Risikofaktoren des Patienten (je größer der Stent umso geringer die Gefahr) liegt das Risiko einer Wiederverengung bei 10-30%. Deswegen sind neue Stents entwickelt worden, die mit einem Medikament beschichtet sind. Diese so genannten DES (Drug-eluting-Stents engl. für Medikament-abgebende-Gefäßstütze) geben innerhalb von Wochen ein Medikament an die Umgebung ab, welches das ungehinderte Wuchern der Gefäßwand mit dem Ergebnis der Verengung verhindert.In bestimmten Situationen können diese DES die Wiederverengungsrate deutlich senken. Zudem ist die Begleitbehandlung besser geworden. Durch die Gabe von ASS 100 und Clopidogrel für einen vom Katheterarzt festzulegenden Zeitraum wird die Gefahr der Wiederverengung ebenfalls gesenkt. Deswegen ist die Einnahme beider Medikamente auch sehr wichtig!